20.11.02 Ameib Ranch - Okahandja - Windhoek
Abfahrt 08.00 / Ankunft 14.30 / Tageskilometer 210

Wir verließen Ameib und fuhren in Richtung Okahandja. Natürlich wollten wir dort noch den Holzschnitzermarkt besuchen um noch ein paar richtig schöne Souvenirs zu kaufen. Wahnsinn, wieviele Stände mit mannshohen Giraffen, zentnerschweren Nilpferden, großen und kleinen Elefanten, Masken, Kerzenständer, Schüsseln und Teller in sämtlichen Größen, Eßbestecke und ich weiß nimmer was noch alles, da aneinandergereiht waren. Und nichts, überhaupt nichts konnte ich auch nur annähernd in aller Ruhe anschauen. Entweder bettelten die Verkäufer recht aufdringlich, daß wir doch unbedingt an ihrem Stand etwas kaufen sollten - oder Rolf drängelte zum Weitergehen.
Nach zähen Preisverhandlungen haben wir schließlich 2 Masken, ein Holzrelief in der Form der Landkarte von Namibia in dem die 'Big Five' also Elefant, Büffel, Nashorn, Leopard und Löwe eingeschnitzt sind und ein niedliches Pfeffer- und Salzstreuer-Set erworben.
Zurück am Auto wurden wir von einer ganzen Schar Leuten umringt, die um Essen bettelten. Bereitwillig verteilten wir den Großteil unseres übriggebliebenen Proviants. Ein Glück nur, daß wir da nicht schon gleich am Anfang unserer Reise vorbeikamen, wir hätten sonst selbst nichts mehr zu Essen gehabt.
Falls wir je wieder mal zum Holzmarkt gehen, werden wir schön abwarten, bis mindestens ein ganzer Bus voll Touris ausgestiegen sind, damit wir wenigstens nicht die einzigen Opfer sind um die sich alle reißen:)

Wir waren gut in der Zeit und beschlossen daher noch einen kleinen Abstecher zur Ombo-Straußenfarm zu machen. Nach der Führung haben wir dort auch gleich noch zu Mittag gegessen.

Jetzt war endgültig die letzte Etappe unserer Reise gekommen - es ging zurück nach Windhoek zu Peter und Corinna. Auf Anhieb hatten wirs geschafft ihr Haus zu finden. Nach großem Hallo galt es nun den Wagen zu leeren, damit wir ihn noch rechtzeitig zurückbringen konnten. Furchtbar wie staubig alles aussah, vor allem der Wagen selbst! Entgegen Rolfs Befürchtungen hatte die betagte Kiste sämtliche Strapazen überlebt. Stolz berichteten wir, daß wir keine einzige Reifenpanne damit hatten.

Natürlich mußten wir haarklein berichten was wir unterwegs alles erlebt hatten. Viel zu schnell war dabei der Abend mit unseren lieben Freunden vergangen.


21.11.02 Windhoek

Wir wurden wieder mal mit einem fantastischen Frühstück verwöhnt. Danach wollte Peter uns unbedingt Katatura zeigen. Zunächst waren die oftmals bunten Häuser zwar etwas klein und einfach gebaut, aber doch noch hübsch anzuschaun. Je weiter wir in das Viertel reinkamen, desto elendiger wurden die Behausungen. Wir erblickten eine Unmenge an primitivsten Blechhütten, so weit das Auge nur reichte. Wie wir hörten, ist Katatura gleich einem Krebsgeschwür ständig am Wachsen.
Wir fuhren wieder in die Innenstadt zum Fotogeschäft Botha um meine Filme - 23 an der Zahl - noch am selben Tag entwickeln zu lassen. Nur ein paar Stunden später konnten wir sie tatsächlich schon wieder abholen. Die Kosten waren, rechnet man den Wert der Gratisfilme und der handlichen Fotomappen mit, keinesfalls teurer als in einem deutschen Supermarkt.
Danach besuchten wir das 'Bushman Art' mit seinem sehenswerten Sortiment aus Kunst und Kitsch. Am Windhoeker Holzmarkt kamen wir nicht vorbei, ohne daß Rolf noch 2 schöne Kerzenständer erstand. Hier kann man sich die Sachen übrigens in Ruhe anschauen, ohne sofort von einem aufdringlichen Verkäufer belästigt zu werden.
Am Abend waren wieder Conny und Oliver zu Besuch. Corinna hatte ein exzellentes Kudu-Gulasch zubereitet.
Wir haben alle zusammen sehr, sehr lange draußen im Garten gesessen und einen fröhlichen letztend Abend in Namibia verbracht.


22.11.02 Windhoek - Rückflug nach Deutschland

Katerstimmung war angesagt. Nicht nur wegen des gestrigen feuchtfröhlichen Abends, sondern auch weil es nun hieß Abschied zu nehmen. Schwermütig packten wir unsere Koffer, die kaum noch zugehn wollten.
Vor der Fahrt zum Flughafen kehrten wir nochmal in Joe's Beerhouse ein. Zu gerne wären wir noch länger geblieben....doch es wurde Zeit zum gehen. Unterwegs sahen wir noch einen Buschbrand. Rechts, links, vor und hinter uns regnete es, nur nicht da wo wir gerade fuhren. Es war wirklich seltsam, die Straße zum Flughafen war die einzige Schneise in der (noch) kein Regen fiel. Peter freute sich über den Regen, denn das Land hatte ihn dringend nötig. Trockenen Fußes erreichten wir das Flughafengebäude. Bald verabschiedeten sich unsere Freunde, um den Abschied für uns alle nicht noch schwerer zu machen...

Rolf berichtet nun über den 2. Teil unseres Flugabenteuers:))

Nach einem wirklich phantastischen Urlaub sahen wir uns gestärkt für den zweiten Teil der Air-Namibia-Abenteuers - dem Rückflug:

Einen Tag vorher: Anruf bei Air-Namibia zur Bestätigung des Fluges - 20:30 statt 21:00 - ok...
18:25: Ankunft am Flugplatz und einchecken - Koffer mit noch mehr Übergewicht, aber kaum Probleme...
Auf dem Flugfeld steht unsere Maschine - zu spät ist sie diesmal nicht. Sollte etwa alles ohne Verzögerung ablaufen? - Naja, auf dem Flugfeld turnte irgendwo die Feuerwehr mit viel Rot-Licht rum - das gab uns Hoffnung...
20:00 (boarding-time): Kein boarding. Ah! - na das wäre ja auch was gewesen...
immer mal wieder zwischendurch: Ansagen über eine überforderte Lautsprecheranlage, aus denen nur die Worte sorry und delay zu verstehen waren... wollte uns die Air-Namibia etwa den halben Tag Urlaub wiedergeben, den sie uns am Anfang geklaut hatte??? - wir begannen uns schon auf eine Nacht im Kalahari-Sands zu freuen...
ca. 20:45: Abflugzeit wird an den Monitoren auf 21:30 gesetzt
Immer mal wieder zwischendurch: siehe oben...
irgendwann (wohl 2 Stunden nach der boarding-time dieses Fliegers): Boarding des Fluges nach Johannesburg - aber wer will schon nach Johannesburg?
ca. 21:40: Durchsage von Air Namibia: Boarding will be at 22:00...
ca. 21:50: Durch sorgfältiges Beobachten des Flugzeuges konnte ich sehen, dass ein Spürhund an Bord geführt wurde, was ich meinen lieben Mitreisenden natürlich nicht vorenthalten wollte - leider kam es nicht zu einer Panik, obwohl andere meine Beobachtung bestätigten und Worte wie "Drogen" und "Bombe" fielen - Nur eine Frau wollte plötzlich nicht mehr - ich sah sie aber später doch im Flieger...
ca. 22:20: Boarding!!! - unsere Sardinenbüchse hat uns wieder!!!!
Ca 23:00: Abflug...

Ein Tip: Auf den Plätzen 24 a,b oder c zu sitzen heißt als letzter etwas zu essen zu bekommen, da ab Reihe 25 das zweite Team mit ihren Servierwägelchen beginnt - dafür wird man mit dem wundervollen Ausblick auf die Tragfläche des Fliegers entschädigt!
Wir bekamen unser Essen so gegen 00:30 - abgeräumt wurde so gegen 01:00. Danach hieß es "Licht aus" und (versuchen zu) schlafen.

Obwohl wir dieses Mal noch größeres Glück hatten eine 3er Sitzbank für uns zwei zu haben, fand ich während des Fluges ca. 54 Positionen, in denen man in diesem Flieger nicht schlafen kann.

Wecken war dann so gegen 06:00...